Under Pressure
Under Pressure: Literalität an der Hochschule
Literalität ist ein essenzieller Bestandteil des Studiums und eng mit guten akademischen Leistungen verbunden. Trotz dieser Relevanz wird Literalität im Hochschulkontext nur selten untersucht, auch wenn Lehrende vielfach eine sinkende Literalität von Studierenden beklagen. Als Teil des Projekts „Under Pressure“ untersuchen wir deshalb die Literalität von Studierenden auf Grundlage der Daten des „Programme for the International Assessment of Adult Competencies“ (PIAAC 2012 und 2023). Dabei betrachten wir Studierende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Im Fokus unseres Teilprojektes steht besonders die Literalität von First-Generation-Students (Studierende, deren Eltern keinen Hochschulabschluss haben), die aus drei verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden soll: Aus der ersten Perspektive werden Unterschiede in der Literalität von First-Generation und Continuing-Generation-Students (Studierende, deren Eltern einen Hochschulabschluss haben) betrachtet. Denn während bekannt ist, dass sich der Bildungshintergrund der Eltern grundsätzlich auf die Literalität auswirkt, wissen wir bisher erst wenig darüber, ob sich diese Unterschiede auch bei Studierenden zeigen. Mit der zweiten Perspektive werden Einflüsse von Literalität und Bildungshintergrund der Eltern auf die Lebenszufriedenheit untersucht. Abschließend betrachten wir Personen mit hoher Literalität und deren Studienwahlentscheidungen. Dabei untersuchen wir, inwiefern es vom Bildungshintergrund der Eltern abhängt, ob Personen mit hoher Literalität ein Studium beginnen bzw. ein Studium abschließen.
Insgesamt besteht der Erkenntnisgewinn des Forschungsprojektes in Hinweisen über diskriminierende Strukturen vor und während des Studiums. Anschlussfragestellungen beziehen sich darauf, wie diese Strukturen abgebaut werden können, vor allem wie Lehrende mit bestehenden Unterschieden umgehen können oder wie an Stereotypen gearbeitet werden kann.