Hamburg Open Online University
https://www.hoou.uni-hamburg.de/was-ist-die-hoou.html
Die Projektidee
Die Hamburg Open Online University (HOOU) steht für die Idee eines hochschulübergreifenden Online-Lernangebots mit wissenschaftlichem Anspruch für Menschen mit Interesse an akademischer Bildung. Es werden Lernarrangements ermöglicht, in denen neben den eigentlichen Inhalten die Lernenden selbst im Mittelpunkt stehen. Freie Lernressourcen (Open Educational Resources, OER) werden konsequent bereit gestellt und diese in sinnvolle didaktische Konzepte für das gemeinsame Online-Lernen und Blended Learning eingebettet. Für die HOOU wird eigens eine Online-Plattform entwickelt, die entsprechend der inhaltlichen und didaktischen Anforderungen weiter ausgebaut wird.
Der Projekthintergrund
Das Projekt beruht auf einer Anfang 2014 gestarteten Initiative des Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz, zur Digitalisierung der Hochschullehre unter Beteiligung aller staatlichen Hamburger Hochschulen. Unter Leitung der Behörde für Wissenschaft und Forschung wurde die hochschulübergreifende Lenkungsgruppe "Digitales Lehren und Lernen" eingerichtet. Unter diesem Dach wird das Konzept der HOOU in drei hochschulübergreifenden Expertengruppen (Open Educational Resources, Digital Qualification und Konzept & Plattform) weiter ausgearbeitet und konkretisiert. Das Vorprojekt zur HOOU startete mit einem Gesamtfördervolumen von 3,7 Mio. Euro und einer zweijährigen Laufzeit am 1. April 2015 .
Eine detaillierte Übersicht zur Entwicklung des Projekts Hamburg Open Online University (HOOU) finden Sie in der Publikation “HOOU Content Projekte der Vorprojektphase 2015/16”.
Zweite Förderphase
Ab 2017 läuft die zweite Förderphase der HOOU. An der Universität Hamburg werden insbesondere Mikro-Projekte zur Erstellung digitaler Medien als Ergänzung zu bestehenden Lehrveranstaltungen gefördert. Von Mitte 2017 bis September 2018 bestand an der Universität Hamburg die Möglichkeit zur Beantragung von Fördermitteln für die digitale Umsetzung von Lehrinhalten über die Fakultäten an die Lehrenden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt können keine neuen Projektanträge gestellt werden.
Der HOOU-Markenkern
Basis der Förderung von Mikro-, Meso- und Großprojekten an der Universität Hamburg im Rahmen der HOOU ist stets der HOOU-Markenkern, der ein Set von vier Leitideen beinhaltet, die das Gesamtprojekt Hamburg Open Online University ausmachen.
1. Lernendenorientierung und Kollaboration
Bei der Entwicklung von Lernszenarien und Materialien wird von den Lernenden ausgehend gedacht – was sind ihre Ziele und Kompetenzen, ihre unterschiedlichen Biografien und individuellen Lernwege? – insbesondere, wenn sich Lerngruppen aus unterschiedlichen Institutionen, Disziplinen oder aus der interessierten Öffentlichkeit zusammensetzen. In der Lernarchitektur wird die Lernendenorientierung so mitgedacht, dass durch intelligente Vorschlagsmechanismen auch selbstbestimmte, informelle und an spezifischen Problemstellungen und Themenfeldern orientierte Lernprozesse unterstützt werden können.
2. Wissenschaftlichkeit
Das Lernen im Kontext der HOOU orientiert sich an akademischem Lernen und fördert das Problemlösen, das gemeinsame Reflektieren und Gestalten und damit das wissenschaftliche Denken und Arbeiten. Die Lernmaterialien haben akademisches Niveau und entstammen dem wissenschaftlichen und künstlerischen Kontext oder sind wiederum Ergebnis und Produkt von individuellen oder gemeinsamen Lernprozessen.
3. Öffnung für neue Zielgruppen und zivilgesellschaftliche Relevanz
Die HOOU wendet sich nicht nur an die Studierenden der beteiligten Hochschulen, sondern möchte ausdrücklich über diese hinaus neue Zielgruppen einladen, die an einer gemeinsamen Auseinandersetzung mit akademischen Inhalten interessiert sind. Für die Bearbeitung und Lösung von zivilgesellschaftlich relevanten Fragestellungen werden durch eine Vielzahl von Perspektiven ein besonderer Wert und eine höhere Qualität erwartet.
4. Openness/OER
Die HOOU orientiert sich an der Idee von Offener Bildung oder Open Education. Sie zielt darauf ab, dass Lernmaterialien als Offene Bildungsressourcen zur Verfügung stehen. Langfristig verfolgt die HOOU das Ziel diese Bildungsmaterialien in Form von Open Educational Resources (OER) im Sinne der Definition der Unesco (2015) zu entwickeln, die damit weiterverarbeitet und geteilt werden können. OER liegen in unterschiedlichem Grad der Strukturierung und Kopplung vor, d. h. beispielsweise als Lernarrangements zum Mitmachen, zum Weiternutzen, als Materialsammlungen oder Diskussionen über Materialien sowie als Einzelmaterialien. Darüber hinaus verfolgt die HOOU eine technologische Offenheit durch Verwendung von Open-Source-Software, eine rechtliche Offenheit durch Nutzung von offenen Lizenzen, eine soziale Offenheit ebenso wie die Eröffnung von Handlungs- und Lernräumen in der didaktisch offenen Gestaltung der unterschiedlichen Lernszenarien. Offenheit drückt sich zudem im Zugang zu Materialien und Interaktionen im Sinne einer möglichst großen Barrierefreiheit aus.